Info:

„Linksradikalismus, linker Radikalismus oder radikale Linke bezeichnet verschiedene Strömungen der politischen Linken. Der Ausdruck verbindet die inhaltliche Richtungsangabe „links“, die aus der Französischen Revolution von 1789 stammt, mit dem formalen Merkmal der „Radikalität“ (etymologisch von lat. radix für „Wurzel“). Gemeint ist eine Politik, die die Ursachen von Unfreiheit, Ungleichheit, Unterdrückung und Ausbeutung durch eine grundlegende, revolutionäre Veränderung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung beseitigen will.“

Liebe Genoss*innen, liebe Leser*innen,
auf dieser Seite wollen wir uns kritisch mit dem kapitalistischen Status Quo an unserer Universität und in unserer Gesellschaft auseinandersetzen. Bezugspunkte für uns sind dabei vor allem rennomierte wissenschaftliche Ausarbeitungen zu den philosophischen Zusammenhängen von Kapitalismus und Gesellschaft. Unter unserem Reiter Artikel findet ihr daher umfangreiches Material zu den philosophischen Disziplinen des dialektischen und historischen Materialismus, eigene Texte, sowie Fremdwerke, die sich mit dem Thema Sozialismus und Gesellschaft beschäftigen, sowie aktuelle Beiträge zu tages- und hoschschulpolitischen Themen.

Kurz zu uns und Bayreuth:
Wir sind der SDS Bayreuth, eine politisch linksradikale Hochschulgruppe an dem Universitätsstandord Bayreuth. Aufgrund der politischen Repression, die linke Gruppierungen in Bayern und Deutschland erfahren, werden wir von unserer Universität nicht als politisches Sprachrohr anerkannt. Im Gegenteil. Unsere Gruppe wird auch von der Universität als subversive Kraft bekämpft und schikaniert. Sei es das Versenden von schriftlichen Verweisen durch die Universität an unsere Mitglieder für das Verteilen von Flyern und das Aufhängen von Plakaten an der Universität, eine enge Kooperation mit der Kriminalpolizei durch den ehemaligen Unikanzler zur Bekämpfung linker Ideen am Campus Bayreuth oder das Versehen unserer Wahlplakate mit Hinweisschildern, die denen von Tabakprodukten in nichts nachstehen, unsere Universität findeet ständig Mittel und Wege uns vom Campus ferzuhalten und dem demokratischen Diskurs zu entziehen.

Dabei hat unsere Universität schon seit längerem ein waschechtes Problem mit rechtsnationalem Gedankengut. So hat unter anderem Alice Weidel an dem Universitätsstandord Bayreuth studiert, wo sie bei dem martkradikalen Geundheitsökonomen Peter Oberender ihre Doktorarbeit schrieb. Oberender selbst zeichnete sich Zeit seines Lebens stets durch wirtschaftspositive Lösungsansätze für gesundheitspolitische Themen aus. So schlug Oberender in einem Interview 2004 vor, den internationalen illegalen Organhandel wie unter anderem in Indien nach marktwirtschaftlichen Prinzipien gesetzlich zu regeln und damit die Lage der kommerziellen Spender*innen zu verbessern, sowie das legale Angebot zu erhöhen. Er bezeichnete das deutsche Kassensystem an anderer Stelle als „künstliche Eindämmung eines möglichen Marktwachstums im Gesundheitswesen.“

Auch Prof. Dr. Martin Leschke, ideologisches Gründungsmitglied der AfD pflegte hervorragende Kontakte zur og. Dr. Alice Weidel. Ihm wird unter anderem auch eine inhaltliche Nähe zum staatskritischen, marktradikalen Mises Institut nachgesagt. Dessen Gründer und Vorsitzender Thorsten Polleit, der nicht nur Chefökonom der Degussa Goldhandel ist, einem Unternehmen, dessen Inhaber August Baron von Finck als finanziell wichtiges Bindeglied der neuen Rechten in Deutschland einzuordnen ist, hält ebenfalls einen Professur (Honorarprofessur) an der Universität Bayreuth inne. Privat zeigt Pollei sich gerne mit dem Rechtsaußen-Ökonom Markus Krall, der bekannt ist für seine rechten Umsturtsphantasien, antisemitische Äußerungen und antidemokratischen Gesellschaftsauffaassungen. So fordert Krall auch mal ganz unverfrohren öffentlich die Abschaffung des Wahlrechts für Sozialhilfeempfänger*innen. Link

Für Islamwissenschaften gibt es an der Universität Bayreuth den vom Verfassungsschutz beobachteten und der Neuen Rechten zuzuordnenden Privatdozenten Hans-Thomas Tillschneider. Dieser wird als Mitglied des neofaschistischen Flügels der AfD seit 2020 vom Verfassungsschutz beobachtet. Von 2010 bis Ende Juli 2016 war Tillschneider Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Islamwissenschaft an der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth . Zur Zeit ruht seine universitäre Tätigkeit wegen eines Landtagsmandats in Sachsen-Anhalt. Lediglich seine Rechte als Privatdozent nimmt er gerne und regelmäßig in Anspruch. Link

Auch die Stiftung Familienunternehmen, ein Lobbyverband zur Abschaffung der Erbschaftssteuer für Großunternehmen, wirkt aktiv auf die Freiheit der Lehre an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Bayreuth ein. (Ein ausführlicher Bericht dazu ist in Bearbeitung.) Daneben gibt es noch mehrere Burschenschaften und Thurnerschaften in Bayreuth, welche vor allem durch ihr sexitisches und national-konservatives Weltverständnis weit über den Campus der Universität hinaus berüchtigt sind. So pflegte das Mitglied Mario B. der rechten Burschenschaft „Thessalia zu Prag“ beste Verbindungen zum NSU.

Wie Ihr seht, gibt es in Bayreuth eine Menge zu tun. Es gibt noch viel mehr Geschichten aus dieser Provinz-Universitätsstadt, die es wert sind angesprochen zu werden. Der Konservative Dunstkreis rund um unsere Universität, die im Kampf gegen Links mit aller Gewalt vorgeht, sich im Umgang mit verfassungsfeindlichen Neonazis jedoch geläutert zeigt („Eine Universität muss dabei auch kontroverse Standpunkte aushalten und abwegigen Thesen argumentativ begegnen„) ist gewaltig. Wir werden alles daran setzen, diese Misstände sauber aufzuarbeiten und freuen uns auf Eure Unterstützung. Hoch die Internationale Solidarität!

Mail: sds-bayreuth@riseup.net (Verschlüsselungskey auf Anfrage.)