Profit ist definiert als der Gewinn, den jemand aus etwas zieht. Gewinn existiert nur dann, wenn man mehr aus einem System erhält, als man investiert hat. Der kapitalistische Markt strebt allein nach solchem Profit und jedes einzelne Unternehmen unterliegt dem gleichen strukturellen Zwang Profit zu erwirtschaften. Wer keinen Profit erwirtschaftet geht unter!
Doch schon der Energieerhaltungssatz der Physik lehrt uns: Jedes System, das mehr Energie liefern soll, als man in es investiert hat, wird früher oder später in sich zusammenfallen, wie ein Kartenhaus auf einem wackeligen Bartisch! Ein solches Vorgehen nennt man Ausbeutung. Unsere Umwelt hat nicht ausgebeutet zu werden. Es ist ein Irrglaube davon auszugehen, wir seien kein Teil des Systems Umwelt. Und ein System, dem man selber angehört, auf solch martialischste Art auszubeuten, wie dies durch die kapitalistische Profiterwirtschaftung geschieht ist haarsträubend selbstzerstörerisch, um nicht zu sagen dumm!
Es ist dabei eine Illusion zu glauben, dass sich diese Strukturen von selbst abschaffen. Profit ist das Hauptziel des Kapitalismus und Profit heißt Ausbeutung. Ohne ein aktives Eingreifen in diesen Dogmatismus wird unsere Welt und Umwelt zu Grunde gehen. Dabei haben tiefer liegende Machtstrukturen einen viel größeren Einfluss, als unsere Politiker*innen. Wenn wir „von denen da oben“ fordern, sie sollen Klimaschutzpakete oder sonstige Lösungen entwickeln, muss folgendes klar sein: Die Vertreter*innen unserer Gesellschaft werden für 4 Jahre gewählt und nur so weit kann der Einfluss Selbiger reichen.
Unternehmen unterliegen keiner Legislaturperiode und haben dauerhaft, zu jeder Sekunde, Minute, Stunde, Woche, Monat, Jahr Lobbyist*innen im Bundestag die dort für diese Einfluss ausüben. Der Hebel den wir und „unsere“ Politiker*innen gegen diese, sich über Jahrzehnte aufgebauten Machtstrukturen haben, ist unglaublich kurz.
Not so Fun Fact: Es gibt viel mehr Lobbyist*innen als Abgeordnete im Bundestag. Im Jahr 2015 z.B. hat allein die CDU 700 Hausausweise für Lobbyist*innen verteilt. Zum Vergleich: aktuell sitzen gerade einmal 709 Abgeordnete im Bundestag und das waren erst die Hausausweise allein einer einzigen Partei.
Zu denken, unsere Politik könnte mit Prämien, Klimainvestitionen, Zertifikate-Handel und C02 Steuern unser Klima retten, ist daher angesichts des Einflusses von Unternehmen auf die Politik schon nahezu absurd.
Auch muss in diesem Hinblick ein Umdenken bezüglich des individuellen Konsums stattfinden. Die Endverbraucher*innen haben bei dem Großteil der Produkte weder genug Informationen über die Herstellung, noch über die Lieferketten, um deren Klimaschädlichkeit akkurat einschätzen zu können. Es macht auch keinen Unterschied, ob im Supermarkt zwischen Erdbeeren aus Italien oder Marokko und Zwiebeln aus Argentinien oder Ägypten gewählt werden kann, es bleibt die Wahl zwischen Pest & Kollera.
Ein „grüner Kapitalismus“ ist eine Illusion, die uns von einer profitgierigen industriellen Lobby vorgegeben wird. Gewinn bleibt Gewinn, Ausbeutung bleibt Ausbeutung und ob mit oder ohne Bio Label, Lieferketten machen Umweltzerstörung möglich! Stichwort: Greenwashing.
Not so Fun Fact: Seit 1988 sind 100 Unternehmen für über 70% des weltweiten C02 Ausstoßes verantwortlich.
Wer immer noch glaubt, der Einfluss des Endkonsumenten sei ja ach so groß, der Irrt. Selbst die neoliberalen VWL Lehrstühle unserer Universität sagen: „Das Angebot schafft sich seine Nachfrage.“ und nicht umgekehrt. Natürlich wird eine Currywurst für 1,80 IMMER Abnehmer finden, doch auch hier ist es die dahinterstehende, gewinnorientierte Struktur, die solche Produkte überhaupt anbietet.
Ein einziger Blick auf die Armut in der Welt zeigt, dass egal ob im globalen Süden, in Südamerika, im Nahen Osten, auf dem indischen Subkontinent oder auch hier in Mitteleuropa selbst, Arbeitnehmer*innen von Unternehmen ausgebeutet werden. Das sind Menschen! Die sind an sich sogar in der Lage, sich zu wehren und trotzdem unterliegen sie der global ausgedehnten Macht von Unternehmen! Unsere Umwelt kann sich nicht selber wehren! Es ist liegt also an uns, diese Strukturen aufzubrechen. Und das nicht über systeminhärente oder systeminterne Lösungen, sondern durch eine Abschaffung des Systems selbst!
Die Welt lässt sich nicht gesund konsumieren! Sie lässt sich aber retten, indem Unternehmen und Produktionsmittel der Gesellschaft durch Vergesellschaftung und Enteignung zurückgeben und somit aus dem kapitalistischen Dogma befreit werden! Das Wohl unserer Umwelt und Gesellschaft, definiert durch die Gesellschaft selber und nicht Profit und Wachstum müssen das Ziel sein!
Liebe Leute, Ich habe Keine Angst, Ich bin stinksauer. Ich bin stinksauer auf eine Politik, die seit 70 Jahren einen Raubtierkapitalismus zulässt, der die Umwelt und Arbeitnehmer*innen ausbeutet und uns dann diesen Müllhaufen an ausgebeuteter Umwelt vor die Füße schmeißt und trotzdem immer noch mehr haben will! Ich bin stinksauer, dass an unseren Universitäten noch immer alleine eine Wirtschaftslehre existiert, die diese Ausbeutung der Umwelt propagiert, unterstützt und sogar verherrlicht! Ich bin stinksauer, dass der Einfluss einzelner Unternehmen größer ist, als der der Gesellschaft und ich bin stinksauer, dass dies alles unsere Welt schnell und sicher zugrunde richtet und das Projekt Erde an die Wand fährt!
In diesem Sinne fordert der Sozialistisch Demokratische Studierendenverband und die Antifaschistische Aktion Bayreuth eine Vergesellschaftung von Unternehmen und Kapital für unser Klima und für soziale Gerechtigkeit. Das System muss überwunden und nicht reformiert werden! Denn im Endeffekt gilt nur eins: Climate Justice means social Justice!